Das Schild sagt doch eigentlich schon alles, oder?
Krasnaja Ploschad - Roter Platz
Der Rote Platz hatte seinen russischen Namen eigentlich schon immer. Als er errichtet wurde, bedeutete das Wort "krasnaja"
im Russischen aber noch nicht "rot", sondern "schön". Und vielleicht ist diese Wortverwandtschaft zwischen rot und schön
auch mit ein Grund dafür, daß die Russen sich nicht im mindesten an roten Sternen, roten Fahnen und dergleichen stoßen,
die nicht nur in Metro-Stationen (z.B. in Gestalt von Wandbildern) an die Sowjet-Zeit erinnern. Aus Berlin kenne ich da
andere Reaktionen auf die vor der Wiedervereinigung geschaffenen Werke...
Hier hat man mal einen schönen Blick quer über den Roten Platz. Fast in der Bildmitte ist das Lenin-Mausoleum. Lenin jedoch
ist gerade nicht zu Hause - er wird mal wieder restauriert. Der Rote Platz ist übrigens derzeit aus Sicherheitsgründen
abgesperrt - eigentlich kein Nachteil, denn so kommt die reine Größe des Platzes viel eindrucksvoller rüber.
An dieser Ecke des Roten Platzes stehen Lenin und Zar Nikolaus II. leibhaftig herum. Es sind Leute, die eine gewisse Grundähnlichkeit
nutzen und mit Kleidung, Frisur und Bärten ihren Vorbildern wirklich zum Verwechseln ähnlich sehen. Für 100 Rubel (ca. 3 EURO)
kann man sich mit ihnen fotografieren lassen - na ja, vielleicht ein andermal...
Wir gehen weiter und kommen durch das sogenannte Auferstehungstor.
In der Mitte befindet sich ein kleines Kapellchen, das von sich ehrfürchtig bekreuzigenden Leuten besucht wird.
Seht ihr die Ansammlung von Menschen in der Bildmitte? Das sehen wir uns doch mal genauer an...
In die Mitte des Messingmusters am Boden stellt sich eine Person, schaut auf die Jesusfigur oben am Kapellchen - und wirft ein paar
Münzen hinter sich. Und während vier alte Frauen und ein kleiner Junge emsig die Münzen wieder aufklauben, stellt sich auch schon
der (oder die) nächste in den Kreis. Jeder wird sich denken können, welchen Hintergrund dieses Brauchtum wohl haben wird...
Würde man jetzt in Richtung der rechten oberen Bildecke weitergehen, käme man an die Twerskaja, eine sehr große
Geschäftsstraße. Aber mehr davon ein andermal, wir biegen jetzt links um die Ecke und gehen durch den Alexandergarten weiter
am Kreml entlang.
Der Alexandergarten (nach Zar Alexander I.) war zu Ehren des Sieges über Napoleon an der Stelle errichtet worden, an der in der Zeit zuvor
kleine Fluß Neglinnaja in einer allgemeinen Müllhalde langsam versumpfte. Der jetzt hier angelegte Park (ganz in der Nähe befinden sich
auch eine ewige Flamme und das Grabmal des unbekannten Soldaten) macht natürlich einen sehr viel besseren Eindruck. An dieser Stelle der Kreml-
Mauer ist sogar eine kleine Grotte über den Resten des Flüßchens errichtet worden - leider nmit einem Zaun davor.
Weiter an der Kremlmauer entlang kommt man am Haupteingang zum Kreml vorbei. An den Kassen gibt es zwei Preise: Für Russen und
in Russland Ansässige (relativ günstig) sowie für ausländische Touristen (teuer).
Aber diesem Problem stellen wir uns ein anderes Mal.
Jetzt überqueren wir erst einmal eine Brücke über die Moskwa und sind am Ausgangspunkt des Rundgangs angelangt.
Das Auto steht auch noch da - prima.
Und nächstes Wochenende startet die nächste Tour...