Und wie zieht man ein Spatzenbaby auf?
Zunächst einmal:
Nicht jedes Spatzenbaby, das bettelnd und piepend am Straßenrand sitzt, ist obdachlos. Viele Vögel verlassen das
Nest schon, während sie noch nicht für sich selber sorgen können, und werden von den Eltern dann draußen gefüttert.
Also besser erst mal eine Weile abwarten, bevor man das Tierchen einsammelt. Meist kommen die Eltern schon nach ein
paar Minuten zum Füttern vorbei.
Wenn das Tier also tatsächlich elternlos oder aus dem Nest gefallen ist, sollte man sich überlegen, auf was man sich
bei einer Aufzucht einlässt. Man kann das nämlich nicht "nebenbei" machen. Ein Vogelbaby aufzuziehen, erfordert
wochenlangen Einsatz rund um die Uhr - das ist kein Witz!
Wenn der Piepmatz dann doch aufgesammelt wird, braucht man:
eine Einwegspritze (ohne Nadel)
Speisequark
Ei
Eier hart kochen, verwendet wird nur das Eigelb.
Das Eigelb mit einer Gabel fein zerbröseln und mit dem Quark vermischen.
Die ganze Pampe in die Einwegspritze füllen.
Zur Abwechslung kann statt Eigelb auch ab und zu Banane verwendet werden, möglichst reif.
Dem Vogelbaby wird der Brei vorsichtig schluckweise in den Schnabel gespritzt. Auch wenn das Vogelbaby den Schnabel
nicht freiwillig aufmacht - was drin ist, wird auch geschluckt.
Die Prozedur wird so lange durchgeführt, bis auch der Kropf voll ist. Der sitzt seitlich knapp unter dem Hals und
wenn er voll ist, sieht man das deutlich.
Gefüttert werden muß tagsüber mindestens jede Stunde, nachts alle 2 Stunden. Wer das nicht kann oder will, sollte von
einem Vogelbaby lieber von Anfang an die Finger lassen.
Wenn der Schnabel nicht freiwillig geöffnet wird:
Man kann die Hand mit der Spritze von oben an den Schnabel heranführen - manchmal macht der Schützling den Schnabel dann reflexmäßig auf.
Oder man drückt mit der Spritze (vorsichtig!) gegen einen der Schnabelwinkel.
Mit der Zeit wird das Kleine lernen, dass es von dem Brei satt wird, und den Schnabel freiwillig öffnen.
Der Zeitraum, bis die Kleinen lernen, selbst zu fressen, kann höchst unterschiedlich sein. In der Natur werden
Spatzenkinder noch 2 bis 3 Wochen von ihren Eltern betreut. Ich selbst hatte einen "Spätentwickler", der dafür
geschlagene drei Monate (!) gebraucht hat...
Nun denn:
Viel Erfolg!!!