Auvergne-Urlaub Oktober 2002

Montag, 30.09.2002

Morgens trieft das Zelt außen vor Tau, innen hängen ein paar Tropfen von der Decke. Also bloß nicht oben anstoßen, sonst rinnt ein dicker kalter Tropfen den Nacken...
Aber die Sonne scheint und das Zelt ist in Kürze trocken. Gegen Mittag brechen wir zu unserer ersten Tour auf, die in unserem Führer mit "Roche-Romaine" (römischer Fels) tituliert ist. 9,5 km, Dauer 3h15, 200 Meter Höhenunterschied - verglichen mit anderen Touren, die wir uns vorgenommen haben ein einfacher Spaziergang.


Aussicht vom Puy de Bessolles

Dies ist eine Aussicht vom Puy de Bessolles, einem 1.057 Meter hohen Vulkan.
Die Vulkane der unmittelbaren Region sind noch gar nicht so alt und etwa vor 16.000 Jahren entstanden.

Sie sind vom Typ Stromboli, d.h. die Lava ist sauer und zäh. Das führt dazu, dass der Vulkankrater leicht verstopft und dann mit einem Schlag explodiert.

Oft bleiben Lavasäulen stehen und erstarrte Lavaflüsse können aus Gebirgsbächlein regelrechte Seen zusammenstauen.

Hier auf den Gebirgswiesen sind viele Rinder zu finden, die - nach deutschen Maßstäben - gigantisch viel Platz haben. Außerdem ist die Fleischproduktion hier nicht sehr verbreitet.

Die Rinder werden gemolken und aus der Milch wird Käse hergestellt.

Wenn schon Rind, dann wenigstens in der Auvergne...

Brombeeren Brombeerfinger

Auf dieser Tour gibt es eines im Überfluss: Dicke, reife Brombeeren!
Ich weiß gar nicht mehr, wann ich die letzten Brombeeren gegessen habe, die nicht irgendwie säuerlich waren. Die auf dem Puy de Bessolles sind jedenfalls himmlisch süß. Durch die Fresserei kommen wir nur sehr langsam voran, außerdem färben sich die Finger zunehmend lila. Aber es schmeckt prima und bald habe ich das Gefühl mindestens ein Kilo verdrückt zu haben.

Roche Romaine?

Wir kommen durch das Dörfchen Roche Romaine, ein paar Häuser, die sich an einer Straße am Hang langziehen. Die meisten Häuser sehen richtig alt aus und sind aus Lavasteinen gebaut. Manchmal sind von der alten Konstruktion aber nur noch ein oder zwei Mauern über und der Rest ist modern. Diese Kombination sieht irgendwie komisch aus.

Kurz hinter dem Dorf finden wir einen großen Felsen. Ob das wohl der Roche Romaine ist, nach dem das Dörfchen bzw. die Tour benannt wurde?
Römisch sieht er ja nun wirklich nicht aus.

Natürlich kann ich (Steffen) es mal wieder nicht lassen und muss draufklettern. Ehrlich gesagt, kann man von oben auch nicht weiter schauen als von unten - der Fels befindet sich ohnehin an einem Punkt, wo man über die halbe Auvergne schauen kann - und außerdem weiß Uta nicht, wie man hier einen Notarzt rufen kann. Da lasse ich mich lieber überzeugen und komme vorsichtig wieder runter!
Als wir wieder beim Auto ankommen, stellen wir fest, dass wir über eine halbe Stunde länger gebraucht haben, als der Reiseführer veranschlagt hat. Müssen die vielen Brombeeren gewesen sein...

Guten Hunger!

Nach einem Einkauf im ATTAC-Supermarkt von Besse beschließen wir den Tag mit einem kleinen Grillabend.

Wir hatten uns nämlich schon in Berlin extra ein paar Einweggrills besorgt, damit es nicht jeden Tag nur Dosenmapf gibt.

Und als es am Abend dann kühl und feucht wird, stellen wir die Glut in den Zelteingang. Ziemlich wirksamer Wärmespender, übrigens.

Die alten Römer (womit wir wieder beim Titel der heutigen Tour wären) wussten schon, wozu man Kohlebecken gebrauchen kann!






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