Window Colours sind eine feine Sache. Man kann ja sooo viel damit machen
Aber wie bekommt man das Zeug wieder von den Fenstern runter?
Wer unsere Wohnung in Berlin mal gesehen hat, weiß, daß an jedem der vielen Fenster die
beliebten Bildchen geklebt haben. Wir hatten sogar überlegt, die Bilder so vorsichtig abzuziehen, daß
wir sie mit nach Moskau nehmen können. Ha, ha, ha!!!
So etwas Hartnäckiges habe ich wirklich noch nie erlebt. Wir haben pro Person ungefähr 3 Arbeitsstunden
lang Kratzleistung produziert und jeden Millimeter hart erkämpft...
Noch ein Problem:
Wo bekommt man im Sommer bei über 30 Grad warme Wintersachen her, um sich für den langen
russischen Winter zu wappnen?
Wir versuchen es in einem Trekkingladen und werden fündig. Die Verkäuferin fragt uns, ob wir
demnächst Ski laufen wollen. Und beim Anprobieren geraten wir ganz schön ins Schwitzen...
Wer genau hinschaut, kann das Zollkennzeichen am Auto erkennen. Darum mußten wir uns auch kümmern.
Wie übrigens um die Anschaffung von Möbeln, Vorräten, diverse
Abmeldungen, Adreßänderungen, und und und.
Von unseren 2 Wochen "Urlaub" hatten wir nicht einen einzigen Tag ohne Programm.
Wie man sieht, waren mittlerweile die Packer da. Alles wird gnadenlos bis in die winzigsten
Einzelteile auseinandergeschraubt und verpackt. Ein spezieller Karton enthält am Ende nur Schrauben,
sortiert nach Möbelstücken in Papierpäckchen gehüllt. Wir überlegen uns, wie die russischen Packer das
alles jemals wieder zusammenfinden können. Unmißverständliche Beschriftungen auf den Kartons (z.B.
"Trunk" oder "Flower Töpfe" machen die Sache bestimmt kinderleicht.
Übrigens wurde zwei Tage lang eingepackt (und das bei der doch gar nicht so großen Wohnung), und am
dritten Tag durften die Kisten dann mit dem Außenaufzug zum Möbelwagen fahren...
So, jetzt brechen aber wirklich die allerletzten Tage in Berlin an, und wir kommen bei meinen Eltern
unter. Diogenes ist schon vorher hierhergezogen, damit er dem Pack-Chaos entgeht.
Meiner Mutter habe ich auf dem PC noch eine Reihe nützlicher Sachen installiert, und es bleibt kaum noch
Zeit, alles zu erklären. Jetzt muß es alleine gehen, nur die telefonische Beraterhotline steht natürlich
weiterhin.
Das amtstierärztliche Zeugnis für Diogenes darf nicht älter als drei Tage sein, wird daher auch erst auf den
letzten Drücker eingeholt. Wir sind uns zwar sicher, daß sich in Russland niemand dafür interessiert, aber
für alle Fälle wollen wir doch lieber eines haben.
Wo wir uns leider überhaupt nicht sicher sind ist, ob Diogenes auf dem Flug in der Kabine mitfliegen darf.
Da gibt es nämlich internationale Regeln, die die Mitnahme von Nagetieren in der Kabine verbieten. Und
welcher Sicherheitsmensch am Flughafen weiß schon, daß Kaninchen zwar gerne nagen, aber eben KEINE
Nagetiere sind?
Tja, und so bleibt es nicht nur bis zum allerletzten Tag turbulent und spannend, sondern eben noch darüber hinaus.
Und morgen gehts schon los.