27.12.2004: Unsere Nordthailand-Rundreise beginnt!

Die Abfahrt ist um 6h30, und da heißt es EXTREM früh aufstehen, und das im Urlaub! Aber schließlich wollen wir ja auch etwas erleben, und heute steht einiges auf dem Programm. Das heutige Ziel - die Stadt Sukhothai - liegt 450 km von Bangkok entfernt, und auf dem Weg werden wir bereits so einiges zu Gesicht bekommen.
Wir brauchen ca. anderthalb Stunden, um aus dem Großraum Bangkok herauszukommen. Trotz 12-13 mio Einwohnern haben sie es dort nicht so mit Wohnhochhäusern und daher dehnt sich die Stadt fast endlos in die Breite.

Buddhas Fußabdruck



Ungefähr 100 km nördlich von Bangkok machen wir einen Zwischenstopp in Saraburi.

Hier befindet sich eine Tempelanlage, die einen Fußabruck Buddhas vorweisen kann, ihr seht ihn hier auf dem Foto.

Und wieso gerade hier ein Fußabdruck Buddhas?

Der Sage nach ordnete einer der thailändischen Könige die Suche nach Spuren des Buddha an.


Ein Jäger verfolgte einen Hirsch auf der Jagd und verwundete ihn mit einem Pfeil.
Der Hirsch entschwand - der Jäger folgte der Blutspur.
Der Hirsch wurde durch den Jäger wieder gesichtet, als er aus einer Senke sprang:
Von einer Pfeilwunde keine Spur!

Man war sich einig, daß ein solches Wunder nur darauf zurückzuführen sein kann,
daß der Hirsch eine Fußspur Buddhas durchquert haben musste.
Also baute man einen Tempel darum.


Und falls euch der Fußabdruck ein wenig groß geraten scheint:
Buddha war nicht nur eine große Persönlichkeit,
die Verehrung für ihn ist in Thailand auch groß!






Glockenreihe



Eine Glockenreihe wie ihr sie hier seht, ist typisch für buddhistische Tempel
in Thailand.

Griffbereit liegen Stöcke herum, mit denen man die Glocken schlagen kann.


Hintergrund ist, daß die Gebete (die man beim Anschlagen spricht/denkt) im Himmel auch ge- und erhört werden.

Einige aus unserer Reisegruppe müssen natürlich unbedingt an sämtlichen Glocken läuten.
Was sie wohl sagen würden, wenn thailändische Touristen im Kölner Dom mit dem Weihwasser herumplantschen?



Im Gegensatz zu christlichen Klöstern wohnen die Mönche der buddhistischen Thai-Klöster übrigens nicht innerhalb der Klostermauern.
Ihre Wohn- und Schlafgebäude sind immer räumlich von den Klöstern getrennt.
Meist befinden sie sich auf der anderen Straßenseite.

Heilige Affen in Lopburi


Weiter geht die Fahrt in das Städtchen Lopburi.
Neben einer Tempelruine im Khmer-Stil (offenbar gerade nicht zu besichtigen) gibt es hier nur eine - allerdings augenfällige - Sehenswürdigkeit: Heilige Affen.

Wir besichtigen den kleinen Tempel eines hinduistischen Affengotts, in dem es von Affen nur so wimmelt.
Vorher warnt uns die Reiseführerin noch vor den von den Affen hinterlassenen "Tretminen" sowie davor, sich von den Affen beißen zu lassen - Tollwutgefahr!

Die Affen werden von den Einheimischen verehrt und von diesen sowie den Touristen gefüttert.
Die Affen selbst kommen sich besonders toll vor, sind aufsässig und haben keine Manieren.

Als sich Uta hinkniet, um eine Affenfamilie zu fotografieren, kommt der Chef angesprungen - und beißt zu!
Glücklicherweise war es eher ein Zwicken als ein Beißen und Uta wurde auch nicht tollwütig.

Einmal im Jahr veranstaltet ein Hotel ein Festessen für die Affen:
Da wird dann festlich eine lange Tafel mit einem mehrgängigen chinesischen Menü gedeckt - und die Affen stürzen sich darauf, sauen mit dem Essen rum und verspeisen nur die Leckerbissen...

Thailändischer Markt

Von den Affen geht es weiter zu einem typischen Markt.

Die Reiseführerin erläutert uns ausführlich die einzelnen Obst- und Gemüsesorten sowie allerlei fremdartige Produkte.

So befinden sich in einem Korb tote Insekten, die doch sehr stark an Küchenschaben erinnern.
Man erläutert uns, sie seien - zermahlen - Zutat für mache Currypasten.

Die angebotenen Weintrauben und Äpfel stammen übrigens aus Deutschland, Frankreich und Neuseeland.
Es gibt auch etwas Lokales, das als Apfel bezeichnet wird und auch ähnlich aussieht.
Diese Früchte haben jedoch überhaupt keinen Eigengeschmack.

An einem Stand werden auch lebende Wasserschildkröten angeboten, aber die sind nicht zum Verzehr gedacht:
Da man Schildkröten ein langes Leben nachsagt, kann man durch das Freilassen eines solchen Tieres Punkte dafür sammeln, daß auch das eigene Leben lang sein wird.

Außerdem ist das Freilassen eines Tieres eine gute Tat, die sich bei der nächsten Wiedergeburt auswirken wird.

Durian=FruchtDurian=Stinkfrucht

Die hier angebotene Frucht heißt Durian, Stinkfrucht.

Ihr Geschmack ist nicht jedermanns Sache (mehlig, mit einem Hauch von Zwiebel und mit undefinierbarem Nachgeschmack), andererseits gilt sie in der Region auch als "Königin der Früchte".
Uns sagt der Geschmack nicht so recht zu und so kommen wir auch nicht in die Verlegenheit, uns ein Stück Durian mitnehmen zu wollen. Wegen ihres intensiven "Geruchs" ist sie in Bussen, Hotels und Flugzeugen untersagt...

Wieder geht es weiter in Richtung Norden. Die Straßen sind überraschend gut ausgebaut und das Land dichter besiedelt, als wir gedacht hatten.
Wir nehmen das Mittagessen in einem "Restaurant unter Palmen" ein, das sich offensichtlich auf die Bewirtung von Touri-Busladungen spezialisiert hat. Das Essen ist trotzdem hervorragend.

Tempel in Phitsanulok

Am Nachmittag gelangen wir nach Phitsanulok.

Das hiesige Wat Mahatat stammt aus dem 14 Jahrhundert und ist recht berühmt.
Der goldene Phra Buddha Jinaraj ist nach dem Smaragdbuddha wohl der meistverehrte Buddha Thailands.
Zudem ist im hiesigen Tempel auch eine königliche Familie aufgestellt (nicht die aktuelle).

Rund um die Tempelanlage herrscht geschäftiges Treiben.
An manchen Ständen werden sogar Maschinengewehre aus Plastik als Kinderspielzeug verkauft,
aber niemand scheint sich daran zu stören.

Auch zahlreiche Mönche sind zwischen den Marktbuden unterwegs, interessieren sich aber mehr für die angebotenen Buddha-Darstellungen und -Bilder.


Von unserer Reiseführerin haben wir erfahren, daß das Dasein als Mönch nur für die wenigsten eine Lebensaufgabe ist.
Allerdings gilt, daß jeder männliche Thai mindestens für 3 Monate im Leben im Mönchsstand gelebt haben sollte.
Und die meisten tun das auch irgendwann - viele direkt nach der Schule, manche anläßlich eines Berufswechsels, vor der Hochzeit oder anläßlich anderer Einschnitte im Leben.

Frauen können übrigens nicht wirklich Mönch (bzw. Nonne) werden, da dies Männern vorbehalten ist.
Zwar gibt es auch Frauen-"Klöster", die Nonnen dürfen jedoch nicht das typische orangene Gewand der Mönche tragen.
Sie kleiden sich in weiß, rasieren sich ebenfalls die Haare, sind aber aufgrund ihres durch den inoffiziellen Status viel geringeren Almosenaufkommens noch weitaus bedürftiger als ihre männlichen "Kollegen".

Nachdem auch die letzten beiden Angehörigen unserer Reisgruppe den in der unübersichtlichen Anlage gut versteckten Bus wiedergefunden haben, geht es mit dem Bus weiter nach Sukhothai, wo wir übernachten werden.

Sukhotahi selbst - eine Stadt mit ca. 23.000 Einwohnern streifen wir nur am Rande, da unser Hotel 8 Km außerhalb der Stadt liegt. Daher bleibt unser Haupteindruck vom modernen Sukhothai auf einen streunenden Hund begrenzt, der sich an einer Ampel mitten auf die Hauptstraße hockt und - eine Riesenwurst hinterlassend - wieder seiner Wege zieht.

Trotz der abgelegenen Lages des Hotels erkunden wir abends noch die nähere Umgebung und entdecken ein nettes Restaurant, wo wir für umgerechnet einen EURO pro Person (Rekord!!) ein super-leckeres thailändisches Essen genießen.



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