30.12.2004: Heiße Quellen, Manufakturen, Folkloreabend und "Tuk-Tuk mit Überraschung".

Unser heutiger Weg wird uns nach Chiang Mai führen, das südwestlich von Chiang Rai gelegen ist.
Chiang Mai ist eine der größeren Städte Thailands.
Unser Länderlexikon nennt sie mit 350.000 Einwohnern die viertgrößte, die Reiseleiterin spricht von 2 Mio. Einwohnern und der zweitgrößten Stadt.

Heiße Quellen Dicke Eier

Unterwegs halten wir an einer Gruppe heißer Quellen - genauer gesagt an einem Ort, an dem drei heiße Quellen durch einen Ring touristischer Verkaufsbuden "geschützt" werden.
Aus den Quellen dampft es schwefelig, die Wassertemperatur liegt bei 80 Grad. Kein Wunder, daß nicht einmal Affen darin baden.
Ein religiöser Buddha-Bezug wird hier nicht hergestellt, aber es werden hier Eier verkauft.
Überall laufen Frauen mit Körbchen voller Hühner- und Wachteleier herum, die dann gemäß Nachfrage in den Quellen versenkt werden, bis die Eier gar sind.
Die Hühnereier brauchen zehn Minuten, die Wachteleier fünf.
Nach einer angemessenen Zeit setzen wir unseren Weg nach Chiang Mai fort.

Unterwegs machen wir Halt in einer wieder mal sehr gepflegten Restaurantanlage im Freien. Die parkähnliche Umgebung ist sehr schön und gut in Schuß, das Essen läßt nichts zu wünschen übrig (oder wie der Berliner sagt: "Da kann man nicht meckern).

Terrassenmöbel

Dann geht es los zu einem doch etwas ermüdenden Verkaufsmarathon, denn Chiang Mai ist berühmt für sein Kunstgewerbe:

Als erstes steht eine Edelsteinmanufaktur auf dem Programm.
Man sieht sich einen Kurzfilm über die Edelsteinproduktion in Thailand an, wird durch die Manufaktur geführt - wo man jeden Arbeitsschritt beobachten darf -
und gelangt dann in den Verkaufsraum, der im Gegensatz zu deutschen Juwelieren Turnhallengröße hat.
Bereits in Bangkok waren wir in einer Filiale dieser Kette, dennoch kaufen wir hier eine Kaninchen-Miniatur aus Aventurin: Was unser lieber Dio jetzt wohl macht???

Anschließend besuchen wir eine Werkstatt, in der Schirme per Hand hergestellt werden.
Sie sind auch als Regenschirme tauglich (weil lackiert) und man kann sich auch eines unter vielen schreiend exotischen Motiven aussuchen - oder den Künstlern frei eine Vorlage liefern.
Unseren Vorstellungen von Sicherheit am Arbeitsplatz entsprechen die dortigen Arbeitsbedingungen allerdings nicht gerade...
Der sich anschließende Souvenirshop bietet nicht nur Schirme, sondern auch alles andere, was die "normalen" Souvenirläden auch bieten, allerdings viel günstiger.

Letzte Verkaufsstation für heute? Weit gefehlt!!
Die nächste Station ist eine Werkstatt, in der Möbel, hauptsächlich aus Teak- oder Rosenholz, gefertigt werden.
Hier seht ihr mich an einer Sitzgruppe aus fast zentnerschweren Teakholzmöbeln. Ist das für den Balkon gedacht?
Leider können wir auf unserer nächsten Party nicht sagen "Hol dir einfach ´nen Stuhl von draußen rein", weil Russland nicht auf deren Lieferadresse stand...

Und noch eine weitere Station: - Eine Seidenfabrik.
Interessant die Seidenraupen und die Darstellung der einzelnen Arbeitsschritte der Manufaktur.
Aber der sich unweigerlich anschließende Verkaufsraum läßt dann wieder doch eher auf industrielle Produktion schließen...

Coctail

Als wir an unserem Hotel in Chiang Mai ankommen, sind wir dann doch etwas erledigt.


Dafür ist unser Hotelzimmer aber auch bisher das am schönsten eingerichtete:
Einrichtung aus Teakholz, Aussicht aufgrund der Etagen-Lage ziemlich weit!
Morgen werden wir in diesem Hotel Sylvester feiern, aber irgendwie scheinen die Jahreszeiten verschoben...


Zumindest das heutige Abendprogramm steht schon fest:
Die Reise beinhaltet einen Kantoke-Abend - angeblich etwas typisch Nordthailändisches -
aber wenigstens KANToke, nicht KARAoke...

Hier genießen wir jedenfalls erst einmal unseren Einstandscoctail -
stilgerecht in einer Ananas serviert.

Für den Abend hat man uns schon im Bus einen nordthailändischen Tanz einzuprägen versucht.
"Letzte Tanz alle tanzen müssen" lautete die Drohung.

Es gelang mir, mich schlafend zu stellen - und innerrestaurantische Fluchtalternativen zu entwickeln...

Folklore

Das Essen erwies sich - für Thailand nicht mehr überraschend - als lecker.
Das Nordthailändischste daran war für uns der Klebreis, der seinem Namen nun wirklich alle Ehre gemacht hat:
Der Reis war so klebrig, daß man ihn formen konnte wie Knete!
"Darum Leute von Norden haben Schwierigkeiten machen wichtige Geschäfte" flachste unsere Reiseführerin bereits im Bus.
Wir haben nicht ausschließlich Klebreis gegessen...

Die Show war eigentlich nicht schlecht:
Wir sahen Tänze, die "bis vor kurzem" nur dem Königshaus vorbehalten waren
(seitdem natürlich in keinem Touri-Programm fehlen),
Tänze zur Kampfesermutigung (die Nationalhymne der Thai beginnt mit "Die Thai sind ein friedfertiges Volk, aber tapfer im Kampf"),
und eben einfach nur thailändische Volkstänze.

Irgendwann kam dann natürlich auch der berüchtigte "letzte Tanz des Abends mit allgemeinem Anfassen".
Gerade und ganz zufällig war ich gerade zu einer Rauchpause in einen Nebenraum gegangen - wo sich "zufällig" auch gerade eine überraschend große Anzahl anderer Männer aufhielt.
Letztlich stellte es sich dann heraus, daß es natürlich keinen Tanzzwang gegeben hat. Aber man weiß ja nie... Tuk-Tuk mit Überraschung

Als letzter Punkt des Abends steht noch die Fahrt "Tuk-Tuk mit Überraschung" auf dem Programm.

Tuk-Tuk werden in Thailand die Motorradrikschas genannt.


Wir werden jeweils zu zweit in Tuk-Tuks verfrachtet, die insgesamt eine ziemlich große Kolonne bilden.
Dann geht es - unter Begleitung von Polizisten auf Motorrädern, die für uns sämtliche Kreuzungen absperren - kreuz und quer durch die Innenstadt von Chiang Mai.

Und als wir irgendwann am Hotel ankommen, stellt sich heraus, daß die mit der Fahrt verbundene "Überraschung" darin besteht, daß man sich auf den Polizeimotorrädern fotografieren lassen darf.

Und genau das seht ihr hier auf dem Bild.



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