31.12.2004: Elefantencamp, Floßfahrt, Orchideenfarm, Tempel Wat Doi Suthep - und eine "fremdartige" Silvesterfeier

Es mußte ja unbedingt der größte sein...

Daß heute Silvester ist, können wir uns noch gar nicht so richtig vorstellen.

Der Tag, der heute vor uns liegt, wird extrem ereignisreich sein. Und wir werden viele Tiere sehen, worauf wir uns besonders freuen.

Das erste Ziel des Tages ist ein "Elefanten-Camp".

Hier gibt es ziemlich viele Elefanten in allen Größen (wir schätzen, zwischen 30 und 50).

Angeblich handelt es sich bei diesem Camp um eine Ausbildungsstätte für die berühmten Arbeitselefanten.
Diese werden noch immer eingesetzt, um z.B. im Dschungel gefällte Bäume zu transportieren.

Die Anlage wirkt jedoch nicht so, als ob die hier lebenden Elefanten je zu irgendwelchen Arbeitseinsätzen herangezogen würden.
Vor allem ist dies wohl ein Touristenmagnet, der gutes Geld einbringt. Aber immerhin: Die Elefanten wirken gepflegt, werden gut behandelt und haben eine Aufgabe.

Zu Anfang sehen wir den Elefanten bei ihrem Morgenbad im Fluß zu. Das ist natürlich überaus niedlich und die Elefanten versuchen, uns Touristen mit Wasser naßzuspritzen.

Außerdem kann man sich auch auf einen Elefanten setzen, um ein Erinnerungsfoto zu machen.
Uta hat sich natürlich gleich den allergrößten ausgesucht...


Elefanten-Show



Und dann startet die Elefanten-Show.

Eine Reihe Elefanten zeigt, was sich diese Tierart so alles beibringen läßt:

Handstand (mit Rüsselunterstützung),
Baumstammtransport,
Malen (mit Tusche und Pinsel, die Bilder kann man natürlich auch kaufen),
Mundharmonika spielen - sehr harmonisch -
Fußball und Basketball.

Leider werfen ein paar unserer Touristenkollegen immer wieder Bananen in die Show.
Die Elefanten scheinen erstaunlich gute Augen zu haben, denn selbst aus größerer Entfernung stört das ihre Bereitschaft zur Mitarbeit beträchtlich und sie tun alles, um aus der Reihe zu scheren und sich diese (für sie ja winzigen) Häppchen einzuverleiben.
Insgesamt aber eine Show mit gutem Unterhaltungswert. Vor allem auch, weil ziemlich deutlich wird, daß die Tiere es freiwillig und durchaus gerne tun.

Elefantenhunger

Dann kommt der Höhepunkt des Tages: Der Elefantenritt.
Dieser war zwar "fakultativ" (das heißt: kostete extra), aber natürlich lassen wir uns das nicht entgehen!

Zum Einsteigen erklimmen wir eine Art Plattform, an die das Tier - ohne sich bücken zu müssen - herantritt.
Und dann geht es erst einmal in einer scharfen Kurve steil bergab zum Fluß hinunter und durch diesen hindurch.
Das Geschaukel ist erheblich und Uta klammert sich erst mal ziemlich am Sitzgestell fest.
Aber dennoch kann man eigentlich gar nicht herunterfallen, und der Elefant macht das ja auch nicht zum ersten Mal.

Es geht auf einem Trampelpfad den Berg steil hinauf und durch den Dschungel.
Dann wird es dem Betreuer unseres Elefanten - ein auf seinem Kopf sitzendes Thai-Kerlchen - wohl etwas langweilig.
Wir beginnen, auf dem schmalen Trampelpfad - rechts von uns der Abhang - die anderen Elefanten zu überholen.
Und irgendwann steigt der Betreuer ab und läßt seinen Elefanten mit uns auf dem Rücken allein laufen.
Der Elefant kennt natürlich seinen Weg und erweist sich als unbeirrbar.
Der Betreuer läuft voraus und schießt mit unserer Kamera ein paar Bilder von uns.

Mehrmals kommen wir auf unserer Tour an "Stationen" vorbei, wo man für wenig Geld Portionen von Bananen und Zuckerrohr erstehen kann.
Klar, daß auch die Elefanten diese Stationen kennen - und wir wollen den unseren ja auch nicht enttäuschen.
Direkt hinter der Station reckt sich auch schon der Rüssel nach oben. Häppchenweise verfüttern wir unsere Rationen und der Elefant nimmt sie uns auch sehr vorsichtig ab. Aber irgendwann war eben nichts mehr da und der Rüssel reckte sich vergebens. Kurz abgewartet, und danach pustete der Elefant einen Riesenschwall heiße Luft in unsere Richtung: Pffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffh!

Floßfahrt

Am Ende des Rundritts steigen wir in einen Ochsenkarren um.

Längst nicht so wackelig wie auf dem Elefanten, aber auch deutlich schlechter gefedert!

Mit dem Ochsenkarren kehren wir zu unserem Ausgangspunkt zurück. Jetzt steht die Floßfahrt an.
Zu sechst besteigen wir ein Bambusfloß, das von zwei jungen Männern gestakt wird.

Die Fahrt ist ruhig und die Umgebung malerisch. Allerdings bekomme ich nasse Füße, als wir kurz auf Grund laufen und das Wasser über das Floß spült.

Einige Kilometer flußabwärts steigen wir dann in den Bus und treffen diejenigen aus unserer Reisegruppe wieder, denen das bißchen Geld für Elefantenritt und Floßfahrt zuviel war.
Wir besichtigen eine Orchideenfarm und erfahren einiges über Aufzucht und Pflege von Orchideen. Natürlich kann man dort auch Orchideen kaufen - sie werden in Flaschen angezüchtet, die man zu Hause unter Wasser zerbrechen soll.

Auf dem Gelände der Farm gibt es auch ein Restaurant, wo wir das Mittagessen einnehmen. Lecker wie immer, und außerdem haben wir nach den bisherigen Programmpunkten einen Bärenhunger!!

großer Andrang am Tempel



Die nächste Station ist die ca. 16 km westlich von Chiang Mai gelegene Tempelanlage Wat Doi Suthep.

Hier werden wir sofort daran erinnert, daß heute der letzte Tag des Jahres ist.

Es wimmelt nur so von Buddhisten, die noch in sich gehen oder Buddha ihre Wünsche für das kommende Jahr übermitteln wollen.

In Erinnerung wird uns aber auf jeden Fall die 290-stufige Treppe bleiben, die bei der Hitze eine echte Herausforderung war.
Und dennoch waren Uta und ich unter den ersten, die von unserer Reisegruppe oben ankamen.

Im Tempel gibt es natürlich auch wieder die verschiedenen Buddhas des Tages - aber diesmal mit einer Verehrungsmöglichkeit, die wir noch nicht gesehen haben:
Unter den Buddhas befand sich ein Ölbecken mit entsprechend vielen Öllampen. Man kann hier dem Buddha seines (Geburts-)Tages also sprichwörtlich Öl ins Feuer gießen!

buddhistisches Glücksritual



Hier seht ihr ein buddhistisches Ritual, das natürlich zu Silvester besonders gefragt ist:

Der junge Mönch spricht ein kurzes Gebet und bindet den Gläubigen ein Glücks-Armbändchen um.
Interessanterweise kommen selbst diejenigen unserer Mitreisenden, die bisher in jedem Tempel jede unbeobachtete Glocke läuten und jede unbewachte Statue anfassen mußten, nicht auf die Idee, sich hier ein Gratis-Armband abzuholen. Sicher hätten sie eines bekommen, hätten sie sich nur einigermaßen wie ein buddhistischer Gläubiger benommen.


Nach dem Tempelbesuch fahren wir zurück in unser Hotel, wo in wenigen Stunden die Silvesterfeier mit Riesenbuffet und Showprogramm startet.


Diese entpuppt sich dann aber als nicht allzu gelungen.
Das Essen ist zwar super, aber das Programm ist zu laut und irgendwie wenig nachvollziehbar. Die europäischen Programmteile (Zauberkünstler, Bratwurst-und-Bier-Wettfressen, Luftballons zertreten usw.) überzeugen nicht wirklich und auch die asiatischen Programmteile sind so "thailändisch ausgerichtet", daß selbst die chinesischen und japanischen Touristen nicht wissen, was hier eigentlich gespielt wird.
So tritt z.B. ein als kleines Mädchen verkleideter Mann auf, singt ein Lied mit Kinderstimme und lupft ab und an sein Röckchen, um einen großen Plastikpenis zu zeigen. Darauf konnte sich nun wirklich keiner der ausländischen Touristen einen Reim machen! (Am Tag unseres Rückflugs nach Deutschland zeigte uns ein Fernseher am Flughafen die "Auflösung" des Rätsels: Es gibt in Thailand einen weiblichen Kinderstar, der dieses Lied singt und sich entsprechend kostümiert! Natürlich ohne Gehängsel...)

Willkommen im Jahr 2005 / 4545

Um es kurz zu machen: Wer satt war, floh die Veranstaltung ziemlich schnell.
Auch wir ziehen uns mit einem guten Rotwein gegen 23 Uhr auf unser Zimmer zurück und feiern ganz kuschelig zu zweit ins neue Jahr hinein.

Unser Hotelzimmer liegt so hoch, daß wir einen guten Überblick über das nächtliche Chiang Mai und das Feuerwerk haben.
Letzteres verläuft nach deutschen Maßstäben eher ruhig und unspektakulär. Besonders auffällig und ungewohnt sind die sogenannten Feuerlampions, die zu Hunderten langsam, sachte und gemächlich in den Himmel steigen.

Das ist auch für uns ein schöner Einstieg ins Jahr 2005.



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